Wissenschaftliche Grundlagen

 

Wissenschaftliche Grundlagen, hauptsächlich zur Hochfrequenz

Entwarnung ?

Fünf Wissenschaftler der Neurologischen Klinik der Ludwig-Maximilian-Universität, München, geben nach einer Studie am Münchner Klinikum Großhadern Entwarnung (Veröffentlichung Anfang 1999). Bei Testpersonen sei demnach keine "unmittelbare" Beeinflussung der Gehirnströme durch Funkwellen feststellbar gewesen; "mittelbare" Veränderungen wurden allerdings bei 23 % der Testpersonen sehr wohl gemessen. Bei genauerem Hinsehen ist ein Rückschluß auf mögliche Gesundheitsgefahren aus dieser Untersuchung offensichtlich prinzipiell gar nicht möglich, wie die Wissenschaftler selbst einräumen: "Ob ein meßbarer Effekt als ein Gesundheitsrisiko zu werten ist, läßt sich mit einer reinen EEG-Untersuchung nicht zufriedenstellend beantworten."

Einfluß auf die Gehirnaktivität:

In einer ebenfalls Anfang 1999 herausgegebenen - interessanterweise in der englischsprachigen Fachzeitschrift "Bioelectromagnetics" veröffentlichten - deutschen Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Berlin faßt dort Dr. Gabriele Freude deren Ergebnisse folgendermaßen zusammen: "Offensichtlich können die Strahlungsdosen eines handelsüblichen Handys die bioelektrische Hirnaktivität beeinflussen." Die Studie konnte zwar keinen Einfluß auf das Reaktionsvermögen feststellen, wohl aber wurde in den bioelektrischen Signalen des Gehirns eine Veränderung in der Reizbarkeit des Gehirns erkennbar. Eine langfistige Auswirkung bei täglichem (Viel-)Mobiltelefonieren hat die Studie nicht untersucht.

Erhöhtes Unfallrisiko:

Auf Grund der inzwischen vorliegenden Forschungsergebnisse warnt der britische Physiologe Colin Blackmore von der Universität Oxford: "Bis zu zehn Minuten nach dem letzten Handygespräch besteht erhöhtes Unfallrisiko. Der intensive Umgang mit Handys kann dauerhafte Konzentrationsschäden nach sich ziehen."

Streß für den Organsimus:

Gerhard Eggetsberger, Leiter des Wiener "Instituts für Biokybernetik und Feedbackforschung" stellt nach ersten Untersuchungen fest: "Der Hautwiderstand sinkt und die Muskelspannung steigt, dies kann zu Blockaden führen. Ebenso nimmt die Stärke des Gleichspannungsfeldes und damit die Gesamtenergie des Menschen ab." Das Gleichspannungsfeld ist ausschlaggebend für Schaltvorgänge im Gehirn.

Ausschließlich Thermische Effekte?

Dr. Gabriele Freude von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Berlin fordert, insbesonders "mögliche Wirkungsmechanismen elektromagnetischer Felder, die unterhalb der Schwelle thermischer Effekte liegen", zu erforschen. Bisher richteten die Forscher ihr Augenmerk nämlich allein auf die thermischen Effekte. Dies ist auch der Grund dafür, daß wir weit entfernt sind, die subtilen Einflüsse elektromagnetischer Wellen auf unseren Organismus, auf Energiefeld, Aura und Bewußtsein zu verstehen.

Krebsrisiko nach Tierversuch:

Eine Forschergruppe um den Mediziner und Strahlenexperten Dr. Michael Repacholi am Königlichen Krankenhaus Adelaide in Australien wollte in einer Doppelblindstudie im Auftrag der australischen Telekom "Telstra" beweisen, daß selbst mit Krebs vorbelastete Tiere unter dem Einfluß von Handysmog keine stärkeren Erkrankungen ausbilden. Zur Überraschung der Wissenschaftler trat genau das Gegenteil zutage: Doppelt so viel Tiere erkrankten an Lymphdrüsenkrebs. Dies wird auch von einer internationalen Expertenkommission, die im Auftrag der NIEHS (National Institute of Environmental Health Sciences) zusammentrat, um die generelle Wirkung von elektromagnetischer Strahlung zu untersuchen, befürchtet: "Elektromagnetische Felder sind mögliche Karzinogene (Krebserreger) für den Menschen."

Grenzwerte:

Heute wird immer deutlicher, daß Gesundheitsstörungen schon viel früher und bei weit geringerer Handy-Strahlung auftreten können. Prof. Dr. Andras Varga vom Hygiene-Institut der Universität Heidelberg, der nachgewiesen hat, daß bei Bestrahlung von Hühnereiern in der Stärke heutiger Handys überwiegend verkrüppelte Küken schlüpften, wobei ab einer Leistungsdichte von 0,9 mW/cm2 die Zahl der verkrüppelten oder gar toten Küken stetig zunahm. Der gültige Grenzwert für diese Strahlung liegt heute bei 1,0 mW/cm2 für die Allgemeinbevölkerung, bei beruflicher Belastung sogar bei 5,0 mW/cm2. Prof. Varga plädiert für eine Herabsetzung auf 0,1 mW/cm2.

Auch Prof. W. Ross Adey vom Hirnforschungszentrum der University of California hat in Tierversuchen nachgewiesen, daß bei einer Handystrahlung von 0,8 mW/cm2 vermehrt Kalzium-Ionen aus den Gehirnzellen austreten, wodurch Gehirn und Nervenleitungen gestört werden.

Bereits 1992 stellte Dr. Lebrecht von Klitzing, Medizinphysiker an der Universität Lübeck, fest, daß die gepulsten Handys "zu ungewöhnlichen Peaks im 10-Hertz-Bereich des EEG's führen". Dies kann zu einer Beeinträchtigung des Reaktions- und Konzentrationsvermögens führen. Die Reaktion des Gehirns trat bei den Tests erst nach Minuten ein, wobei "die Peaks erstaunlich lange Zeit nachweisbar waren, einige Stunden bis einige Tage, auch, wenn Strahlenquelle längst ausgeschaltet war. Das ist eine ungewöhnlich lange Reaktion auf einen kurzen Reiz". Diese Effekte traten schon bei 0,1 mW/cm2 auf.

Wolfgang Maes vom Sachverständigenbüro für Baubiologie und Umweltanalytik in Neuss stellte in Untersuchungen fest, daß die Leistungsdichte von 0,1 mW/cm2 beim Telefonieren mit Handys im Umkreis von 10 bis 30 Metern gemessen werden kann, direkt am Mobiltelefon traten noch höhere Werte auf. Das bedeutet, der Benutzer bestrahlt sich nicht nur selbst intensiv, er belastet auch seine gesamte Umgebung nachhaltig. In der Umgebung von Sende-Antennen dehnt sich dieses Feld bis zu 50 bis 200 Metern aus und unterschreitet erst dann den o.g. Wert.

Die kleinen unscheinbaren Basisstationen der digitalen schnurlosen Haustelefone strahlen ein Feld aus, das ebenfalls erst nach 5 bis 7 Metern unter diesem Wert liegt (bedenklich sind hierbei schnurlose Telefone nach DECT- bzw. GAP-Standard, als relativ harmlos gelten analoge Telefone). Viele Basisstationen senden zudem nicht nur während des Telefonierens, sondern permanent mit voller Leistung und übertreffen damit sogar noch die Handys.

Resonanzeffekte:

Der menschliche Organismus ist sehr genau an das natürliche elektromagnetische Feld der Erde angepaßt. Durch Sonnenwind, Blitze und Wetterfronten werden ständig elektromagnetische Schwingungen zwischen Ionosphäre und Erdoberfläche erzeugt, unter anderem die bekannten "Schumannwellen", die im Schwingungsbereich der Gehirnwellen liegen und eine zentrale Rolle in der Steuerung unserer biologischen Körperrhythmen spielen. Wissenschaftler vermuten, daß durch den vom Menschen erzeugten Elektrosmog sogenannte Resonanzeffekte - durch das Mitschwingen von Zellen, Zellbestandteilen oder chemischer Elemente - ausgelöst werden.

Dieter Jossner, Biophysiker und medizinischer Laserforscher, meint, daß "dadurch Energie kaskadenförmig in den Körper gelenkt werden kann, auf ihrem Weg die äußerst geringen Steuerenergien des Organismus stören und zu den unterschiedlichsten negativen Reaktionen führen" und "welche Wirkungen aus der Überlagerung verschiedener technischer Felder entstehen, ist heute noch völlig unklar".

Auch Prof. Dipl.-Ing. Konstantin Meyl, Leiter des Technologie-Transferzentrums der Steinbeis-Stiftung in St. Georgen und Spezialist für Neutrino- und Wirbelphysik, sieht in den Überlagerungen eine Gefahr: "Die heutige Wissenschaft hat das Phänomen des Elektromagnetismus überhaupt noch nicht verstanden; dessen 'zweite Dimension', bekanntgeworden als Teslawellen, Neutrinostrahlung oder Skalarwellen, ist weitgehend unerforscht. Gerade in diesem Bereich wird jedoch die Steuerungsebene biologischer Prozesse vermutet."

Forschungsergebnisse deuten daraufhin, daß möglicherweise der größte Einfluß nicht durch die Hochfrequenz- und Mikrowellen selbst, sondern vielmehr durch den gleichbleibenden Rhythmus ihrer Modulation, gleichsam den "Gleichschritt-Takt", entstehen.

Einfluß auf den Schlaf und die Folgen:

Auch die Schlafwissenschaftler Mann und Röschke von der Universität Mainz empfehlen 0,1 mW/cm2. Sie hatten festgestellt, daß nach achtstündiger Mobilfunkbestrahlung das EEG derart verändert ist, daß später während der Tiefschlafphase die so wichtige REM-Phase (Rapid Eye Movement) - an den dabei auftretenden schnellen Augenbewegungen erkennt man die bedeutsame Traumphase, in der wichtige Verarbeitungsprozesse stattfinden - um 18,5 % kürzer ist als normal. Ein Mangel an REM kann Gedächtnisprobleme und unterschiedliche Gesundheitsstörungen verursachen. Auch dies wieder ein Test mit jungen gesunden Männern und keine Langzeit-Untersuchung.

Experimentell nachgewiesen wurde bereits eindeutig die Störung der Zirbeldrüse bei einer Leistungsdichte zwischen 0,1 mW/cm2 und 0,5 mW/cm2, wodurch die Produktion des Hormons Melatonin dramatisch abgesenkt wird. Melatonin regelt nicht nur den Schlafrhythmus selbst, sondern ist darüberhinaus die stärkste und effektivste "Antioxidantie" (Fänger der sogenannten "Freien Radikale"). Durch einen Tierversuch wurde auch eine krebshemmende Wirkung von Melatonin belegt. In einem anderen Laborversuch von Robert Liburdy von der University of Calofornia in Berkeley wurde nachgewiesen, daß die krebshemmende Wirkung von Melatonin unter Elektrosmog beeinträchtigt wird. Fehlt das Melatonin, so gleitet das Bewußtsein generell schwerer in langsamere Gehirnwellenmuster des Tiefschlafes. Dadurch wird die Fähigkeit zu Streßabbau, Entspannung, Energiearbeit und Meditation erheblich beeinträchtigt.

Ironie des Schicksals:

Die Ironie der oben geschilderten Entwicklung liegt darin, daß sich mit dem Mobiltelefon eine globale Kommunikation und Vernetzung entwickelt, die eigentlich nur eine schlechte Kopie der von Natur aus bereits bestehenden Verknüpfung allen Lebens ist: Über das natürliche elektromagnetische Feld unseres Planeten sind nämlich alle Lebewesen miteinander verbunden.

Glücklicherweise kann der Einfluß elektromagnetischer Felder aber auch für den Menschen positive harmonisierende Effekte genutzt werden. Bekannt ist, daß sich der menschliche Organismus bevorzugt auf Schwingungen einstellt, die seinen eigenen ähnlich sind. "Dieser Effekt ist negativ, wenn die künstlich erzeugte Welle im Streßbereich unserer Gehirnwellen liegt, wie z.B. der Bahnstrom mit 16 2/3 Hertz", sagt der Biophysiker Dieter Jossner, und führt weiter aus: "Bietet man dem menschlichen Feld beispielsweise Wellen im Bereich der natürlichen Schumannwellen an, kann es sich daran stabilisieren. Der gleichzeitig eintreffende störende Elektrosmog - etwa eines Computers - wird ausgeblendet."

Jossner jedoch weiter: "Der einfachere Weg wäre natürlich, wenn sich die Industrie endlich ihrer Verantwortung bewußt wäre und die exzessive Verwendung unbiologischer Strahlung einstellen würde."

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Stand 14.1.2000

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